Kleine Liturgie am Sonntag Laetare, 22.03.2020

Kleine Liturgie am Sonntag Laetare, 22.03.2020

Informeller, thematischer Hintergrund:  Der Name des Sonntags Laetare leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: „Laetare cum Jerusalem, et exsultate in ea, omnes qui diligitis eam“ (Jes 66,10). Der Sonntag Laetare steht in der Mitte der Fastenzeit und wird deshalb auch „Mittfasten“ genannt.
Nachdem bisher der Aspekt unserer Schuld gegenüber Gott stärker in den Vordergrund getreten ist, tritt nun am Sonntag Laetare Gottes Handeln an uns in den Vordergrund als Antwort auf unsere Verfehlungen. Dadurch wird der wichtige Aspekt des Evangeliums deutlich, dass wir eben in erster Linie durch Gottes Hilfe frei werden von unseren Verfehlungen, und nicht durch unsere eigenen Werke. Dass Gott aus freien Stücken gibt, um uns zu erlösen, ist die große Freude des Evangeliums, das auch in der Fastenzeit uns durchträgt!

Evangelium Joh 6,47-51 (nach Basisbibel)
Amen, amen, das sage ich euch:
Wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens.
Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind trotzdem gestorben.
Aber dies ist das Brot, das vom Himmel herabkommt. Wer davon isst, wird nicht sterben.
Ich bin das Lebensbrot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Leib. Ich gebe ihn hin, damit diese Welt leben kann.

Psalm 84 in der Übertragung von Hanns Dieter Hüsch und Uwe Seidel
Bei dir lässt es sich leben, mein Gott!
Meine Seele suchte eine Wohnung und fand sie nicht.
Die Vögel unter dem Himmel haben Nester für ihre Jungen,
die Lilien auf dem Felde ihren Ort, an dem sie Wurzeln schlagen,
aber Du bist in den Kirchen nicht zu finden.

So habe ich mich auf den Weg gemacht,
bin durch Einöden und trostlose Länder gezogen,
habe die Menschen und fremde Welten erlebt.
Und auf dem Weg zu Dir, Gott,
bei den geringsten meiner Brüder und Schwestern,
bei den Ärmsten der Armen, bei den Ruhe- und Rastlosen,
mitten unter ihnen, habe ich Dich gefunden.

Du schaffst Menschlichkeit, wo Unmenschen regieren,
Du zeigst Liebe, wo Gleichgültigkeit den Tag lähmt,
Du wohnst bei den Ärmsten und schläfst bei den Geschändeten.
Deine Liebe ist grenzenlos.

Der Sonne schenkt, wo Schatten ist,
erleuchte uns mit Deinem Geist.
Der uns erwärmt, wo Kälte klirrt,
taue uns auf mit Deiner Güte.
Der uns bewegt, wo wir erstarrt,
bring uns auf den Weg ins Leben.

(aus: Ich stehe unter Gottesschutz, Düsseldorf 13.Aufl. 2014)

Wochenspruch Joh 12,24
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.

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