Die Lukasgemeinde Inzlingen unterstützt die Adolfo-Kolping-Schule in Yaruquies/Riobamba, Ecuador
Unidad de Formación Artesanal „ADOLFO KOLPING‘
Calle 24 de Mayo y s/n vía a Puctus
Yaruquies/Riobamba, Ecuador
Spendenkonto:
Kindermissionswerk „Die Sternsinger“
IBAN: DE 95 3706 0193 0000 001031
BIC: GENODED1PAX
Verwendungszweck unbedingt angeben:
P 11 0217 003 Schule Riobamba
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Advent und Weihnachten 2022
Liebe Freundinnen und Freunde unserer Adolfo-Kolping-Schule in Ecuador,
wie die Zeit vergeht – am 1. Dezember jährt sich der Todestag unseres Gründers, Pfarrer Wolfgang Schaft, zum 12. Mal! „Padre Lobito“, wie er in Ecuador liebevoll genannt wird, wäre stolz auf Sie alle aus Deutschland, der Schweiz und Spanien. Sie haben die Schule zu dem gemacht, was sie heute ist: eine Schul- und Ausbildungseinrichtung für 300 Kinder und Jugendliche von der Grundschule bis zum Technischen Abitur, mit zusätzlicher Berufsausbildung von der 8. Klasse an in den Fachrichtungen Holz, Metall, Gastronomie. Danke für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung über all die Jahre hinweg!
Ecuador
Im Juni dieses Jahres hatte ich mich kurzfristig zu einer Reise nach Ecuador entschlossen, da die Pandemie-Lage zu diesem Zeitpunkt eine problemlose Einreise ermöglichte und die Flugpreise noch nicht gestiegen waren. Die Reise verlief jedoch ganz anders als geplant. Am Tag meiner Ankunft in der Hauptstadt Quito begann ein landesweiter Aufstand der indigenen Bevölkerung. Aufgerufen dazu hatte der Dachverband der Indigenen, der immer wieder Druck auf die Regierung im Land ausübt, zuletzt 2019, als schwere Massenproteste das Land erschütterten. So wie damals entzündeten sie sich auch jetzt wieder an den gestiegenen Treibstoffpreisen. Dazu kommen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie: Lebensmittel- und Transportkosten nehmen ständig zu, und vor allem die indigene Bevölkerung leidet oft unter Armut und Arbeitslosigkeit.
Wieder eskalierten die Proteste, und Straßenblockaden, Ausschreitungen, Plünderungen, Angriffe auf die Infrastruktur legten das ganze Land lahm. Geschäfte und Schulen mussten schließen. Nahrungsmittel wurden knapp. Für mich gab es keine Möglichkeit, die vierstündige Reise zur Schule zurückzulegen, und es blieb mir nichts anderes übrig, als bei Freunden in Quito abzuwarten. Als auch nach mehr als 2 Wochen keine Aussicht auf Beendigung des Konflikts in Sicht war, flog ich unverrichteter Dinge nach Deutschland zurück. Eine enttäuschende, bittere, traurige Erfahrung für mich persönlich und auch für die Adolfo-Kolping-Schule. Wir hatten uns alle so aufeinander gefreut!
Nach wochenlangem Streik beruhigte sich dann endlich die Lage, die Regierung gab nach, und die Treibstoffpreise wurden mit weiteren Subventionen gesenkt. Transparent und nachvollziehbar sind die Hintergründe dieses gesamten chaotischen Geschehens für uns Europäer nicht.
Ecuadors liberal-konservativer Präsident Guillermo Lasso hatte im vergangenen Jahr mit einer beispielhaft gut organisierten Impfaktion und weiteren Schutzmaßnahmen die Corona-Pandemie in den Griff bekommen. Allerdings konnte er sein Versprechen, die Wirtschaft wieder anzukurbeln und für Arbeitsplätze zu sorgen, noch nicht einlösen. Die weltweite Wirtschafts- und Energiekrise, die Proteste im eigenen Land, gestiegene Kriminalität durch mächtig gewordene Drogenkartelle erschweren die Arbeit der Regierung.
Im Oktober fanden nochmals Gespräche zwischen Regierungsvertretern und Organisationen der indigenen Bevölkerung statt. Leider kam eine Einigung nicht zustande. Auch die Treibstoffpreise bleiben weiterhin Streitthema.
Adolfo-Kolping-Schule
Trotz Pandemie und politischen Protesten – die Adolfo-Kolping-Schule arbeitet kontinuierlich weiter.
Alle sind dankbar, dass auch während der landesweiten Schulschließungen der Betrieb bei uns in vollem Umfang weiterlief. Wenn keine Busse fahren, nehmen Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte auch lange Fußmärsche in Kauf, um zur Schule zu gelangen.
Inzwischen begann das neue Schuljahr ohne größere Probleme. Zwar gelten noch immer strenge Hygieneregeln und Maskenpflicht an allen Schulen und in Geschäften, doch das stört niemanden mehr. Die Infektionszahlen im Land bleiben niedrig, 80 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft.
Die Ausbildung in den Werkstätten bereitet den Schülerinnen und Schülern Freude, trotz Doppelbelastung; denn zusätzlich zum normalen Schulstoff für das Technische Abitur müssen sie die theoretischen und praktischen Anforderungen in ihrer gewählten Fachrichtung meistern. Wenn Gleichaltrige an den Staatsschulen nachmittags frei haben, lernen unsere Jugendlichen für ihre berufliche Zukunft.
Unsere Schulleiterin Janeth López berichtet:
„(…) Die wirtschaftliche Situation unseres Landes bleibt weiterhin sehr schwierig. Armut und fehlende Perspektiven verursachen Drogenkriminalität, Alkoholismus und Migrationsbewegungen (meist nach USA). In unserer Adolfo-Kolping-Schule arbeiten wir daran, den jungen Menschen und ihren Familien die Einsicht zu vermitteln, dass Bildung und Ausbildung der Schlüssel sind zu einem selbstbestimmten Leben. Immer muss der Dialog vorherrschen, um zu friedlichen Lösungen zu kommen. Wir waren alle sehr betroffen, dass Gabriele der politischen Auseinandersetzungen wegen nicht zu uns reisen und wir ihr, und damit unseren Spenderinnen und Spendern, nicht unsere Arbeit vorstellen konnten. So bleibt uns nur, wie immer, der tägliche Kontakt per Internet.
Leider haben uns zu Beginn des neuen Schuljahres im September wieder einige Kolleginnen und Kollegen verlassen, um an staatlichen Schulen zu unterrichten. Eine Lehrkraft dort verdient monatlich umgerechnet etwa 1.100 Euro, das sind rund 300 Euro mehr, als wir bezahlen können. Unser Vorteil: wir bieten ein gutes Arbeitsklima und kleine Klassen.
Unsere Eltern bitten uns immer wieder, ihren großen Dank für alle Unterstützung an Sie in Europa weiterzuleiten. Wir hören hier von den schwerwiegenden Problemen in Ihren Ländern und sind umso dankbarer, dass Sie weiterhin an unserer Seite stehen und uns helfen, zu einer gerechteren Gesellschaft beizutragen. Wir hoffen und beten mit Ihnen für friedliche Lösungen in Europa und bei uns (…).“
Gerne schließe ich mich Janeths Worten an. Wenn die Situation es erlaubt, wage ich im nächsten Jahr erneut eine Reise nach Ecuador – hoffentlich mit mehr Erfolg als diesmal.
Zum Schluss, wie immer, ein herzliches Dankeschön für alle Hilfe aus der Schweiz vom Verein „La Rosa“ und von unseren treuen Freunden aus Spanien.
Das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ sorgt für einen reibungslosen Spendentransfer nach Ecuador, prüft unsere Arbeits- und Finanzberichte und stellt die Spendenbescheinigungen aus. DANKE nach Aachen für diese zuverlässige Projektpartnerschaft!
Ihnen und Ihren Familien wünschen wir eine gesegnete Vorweihnachtszeit, ein frohes Weihnachtsfest und ein friedliches, gesundes Neues Jahr. Wir wollen alle zuversichtlich bleiben!
Ihre
Gabriele Errerd und Janeth López
gabriele.errerd@web.de http://www.adolfo-kolping.de
Bankverbindung:
IBAN: DE 95 3706 0193 0000 0010 31
BIC: GENODED1PAX
Verwendungszweck unbedingt angeben:
P 11 0217 003 Schule Riobamba
Aus Datenschutzgründen erhalten weder die Schule noch ich Informationen über Einzelspenden oder Adressen.
Frühjahr 2022
Liebe Freundinnen und Freunde unserer Adolfo-Kolping-Schule in Ecuador,
zuallererst: DANKE, dass Sie an unserer Seite stehen und uns trotz aller Probleme und Krisen in Europa und der Welt nicht vergessen! Wir schätzen Ihre Treue und sind dankbar, dass wir mit Ihnen aus Deutschland, der Schweiz und Spanien Pfarrer Schafts Schulprojekt erfolgreich weiterführen können.
In Ecuador
hat sich die Corona-Situation weitgehend beruhigt. Im Januar gab es nochmals heftige Ausbrüche, und es wurde ein weiterer Lockdown verhängt. Die neue Regierung, seit einem Jahr im Amt, schaffte es, 80 % der Bevölkerung komplett, das heißt dreifach, zu impfen. Dadurch sanken die Infektionszahlen rapide, und die Belegung der Intensivbetten nahm ab. Ecuador scheint das Schlimmste überstanden zu haben.
Die schwere Wirtschaftskrise hingegen ist nicht bewältigt. Unter den Bedingungen der Pandemie spitzen sich die strukturellen Mängel weiter zu. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, vor allem viele kleine Geschäfte/Firmen haben die Pandemie nicht überlebt. Die Preise, besonders für Lebensmittel und Treibstoff, sind explodiert, Löhne und Gehälter jedoch ziehen nicht mit.
Ecuadors Wirtschaft ist stark rohstoff- und exportbasiert. Dabei spielen landwirtschaftliche Produkte eine wichtige Rolle. Die Weltmarktpreise wirken sich unmittelbar auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Landes aus. Mit Beginn des Ukraine-Krieges sanken zum Beispiel die
Preise für Rosen, Garnelen und Bananen drastisch.
Russland und die Ukraine waren Hauptabnehmer, und nun sind die Transportwege abgeschnitten. So
mussten bereits einige Rosenfarmen in der Nähe unserer Schule schließen – und wieder wurden
Menschen arbeitslos. (Rosen und andere Blumen werden im Andenhochland unter Plastikgewächshäusern kultiviert. Zwar ist diese Anbauweise durchaus fragwürdig, brachte jedoch viele Arbeitsplätze, vor allem für Menschen ohne Schul- und Berufsausbildung.)
Ausländische Investoren engagieren sich in Ecuador bislang nur zögernd. Gründe sind unter anderem
umfangreiche staatliche Reglementierungen, hohe Devisenausfuhrsteuern und mangelndes Vertrauen in die Verlässlichkeit der Wirtschaftspolitik. Der neue Präsident will einen stärker wirtschaftsliberalen Kurs fahren, um das Land aus der Arbeitslosigkeit zu führen. Dabei wird es darauf ankommen, den verschiedenen gesellschaftlichen Schichten einsichtig zu machen, dass alle im Interesse des
Gemeinwohls ihren Beitrag zu leisten haben.
An der Adolfo-Kolping-Schule
geht die Arbeit weiter. Selbstverständlich werden immer noch Masken getragen, Abstände eingehalten. Unsere 320 Kinder und Jugendlichen haben sich gut an die Hygieneregeln gewöhnt.
Der Unterricht in der Grundstufe (1. bis 7. Klasse) und in der Mittel- und Oberstufe (8. bis 13. Klasse) läuft wieder nach Plan. Die zusätzliche Berufsausbildung in den Holz-, Metall- und Gastronomiewerkstätten fand während der Pandemie in Kleinstgruppen statt, jetzt wieder in normaler Gruppenstärke.
Auch die Praktika in den Betrieben beginnen wieder, sehr zur Freude unserer Jugendlichen! Die Abschlussklasse bereitet sich auf ihre Prüfungen im Juni vor. Beim „Bachillerato Técnico“ (Technisches Abitur) präsentieren die Schülerinnen und Schüler ein selbständig geplantes und hergestelltes Werkstück in Holz oder Metall, beziehungsweise ein Menü in der Gastronomie. Die zusätzliche Berufsausbildung wird von den ecuadorianischen Handwerkskammern anerkannt.
Normalerweise finden unsere Absolventen sofort eine Arbeitsstelle. Während der Pandemiezeit war das
schwieriger, und viele mussten wieder auf Gelegenheitsjobs ausweichen.
Unsere Schulleiterin Janeth López schreibt: „(…) Unsere Schülerinnen und Schüler sind sehr dankbar,
dass wir nach der langen Lockdown-Phase wieder ein abwechslungsreiches Schulleben mit geregeltem
Unterricht und Festen gestalten können. Die Lebensumstände unserer Familien sind durch die hohe
Arbeitslosigkeit (75 %!) sehr schwierig geworden. Immer wieder bitten uns Eltern, ihnen das ohnehin geringe Schulgeld (etwa 12 € monatlich, Frühstück und Mittagessen inbegriffen) zu stunden, da sie keinerlei Einkünfte mehr haben. Eine qualifizierte Schul- und Berufsausbildung ihrer Kinder liegt ihnen jedoch am Herzen. Dank einiger Spenden, besonders für diese Eltern, können wir die schlimmste Not abwenden.
Wir wissen um die aktuellen Probleme in Europa und sind umso dankbarer für Ihre Unterstützung, dass Sie die Adolfo-Kolping-Schule trotz aller Krisen und Schwierigkeiten in Ihrem eigenen Land nicht vergessen!
Mit Hilfe unserer treuen Spenderinnen und Spender schaffen wir es, Padre Lobitos (Pfarrer Schafts)
Schulprojekt weiterzuführen. Wir Lehrkräfte setzen uns mit unserer ganzen Arbeitskraft dafür ein. Mit Ihnen hoffen wir auf eine baldige Lösung der internationalen Konflikte und auf ein Ende der Pandemie. (…)“
Janeths Dank schließe ich mich gerne an. Per Internet bin ich fast täglich mit der Schule in Verbindung. Falls es Pandemie und politische Lage erlauben, plane ich für den Herbst eine erneute Reise nach Ecuador.
Danke für all Ihre ideelle und finanzielle Hilfe, danke dem Verein „La Rosa“ aus der Schweiz und unseren treuen spanischen Freunden.
Das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ sorgt nach wie vor für einen zuverlässigen Spendentransfer nach Ecuador, prüft unsere Arbeit regelmäßig und stellt die Spendenbescheinigungen aus. Durch diese Projektpartnerschaft kommen Ihre Spenden ungeschmälert in der Adolfo-Kolping-Schule an. DANKE nach Aachen für alle Unterstützung!
Im Spätjahr melden wir uns wieder mit unserem nächsten Rundbrief. Bleiben Sie mit Ihren Familien bis dahin gesund und zuversichtlich!
Ihre
Gabriele Errerd und Janeth López
gabriele.errerd@web.de http://www.adolfo-kolping.de
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Aus Datenschutzgründen erhalten weder die Schule noch ich
Informationen über Einzelspenden oder Adressen.
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Advent und Weihnachten 2021
Liebe Freundinnen und Freunde unserer Adolfo-Kolping-Schule in Ecuador,
seit September schaut der Gründer der Schule, Pfarrer Wolfgang Schaft, vom Mosaik am Hauptgebäude wieder auf einen belebten Schulhof! Der Unterricht kann erneut geregelt stattfinden. Auch der Gedenkgottesdienst am 1. Dezember zu Padre Lobitos 11. Todestag, der im vergangenen Jahr nur virtuell stattfand, wird dieses Mal wieder von der gesamten Dorfgemeinschaft feierlich begangen. Danke, dass Sie alle aus Deutschland, der Schweiz und Spanien, uns die Treue gehalten und während der Pandemie unterstützt haben!
Ecuador
Die offiziellen Infektionszahlen erwecken den Eindruck, dass die vierte Corona-Welle das Land doch nicht so besonders schwer getroffen hat. Aber nach wie vor wird kaum getestet. Die Krankenhäuser und Intensivstationen sind hoffnungslos überlastet, und die Sterblichkeitsrate ist hoch. Das tatsächliche Ausmaß der Krankheit ist immer noch sehr schwer einzuschätzen. Der neue Präsident, seit Mai im Amt, hat ein rasantes Tempo vorgelegt: mit einer hervorragend organisierten Impfkampagne gelang es innerhalb weniger Monate, über 60 % aller Menschen vollständig zu impfen. Auch die meisten unserer Schülerinnen und Schüler ab 12 Jahren sind bereits geimpft. Ecuador hat eine sehr junge Bevölkerung: das Durchschnittsalter beträgt 28,4 Jahre. Jetzt läuft gerade die Impfung der Kinder ab 5 Jahren an. Das Ziel, bis Jahresende 85 % der gesamten Bevölkerung zu immunisieren, kann problemlos erreicht werden, falls weiterhin genügend Vakzine aus China und USA zur Verfügung stehen.
Das nächste Ziel der Regierung, neue Arbeitsplätze zu schaffen, ist dagegen weit entfernt. Wie allen ärmeren Ländern fehlt Ecuador der finanzielle Spielraum zur Unterstützung der Konjunktur. Die wirtschaftliche Situation ist katastrophal, inzwischen findet nur jeder Fünfte eine Arbeit. Geld und Sozialversicherung gibt es nicht. Viele verkaufen ihr gesamtes Hab und Gut, um auf gefährlichen Wegen nach Mittelamerika und von dort in die USA zu gelangen. Bei den dramatischen Ereignissen an der mexikanischen Grenze haben einige unserer Kinder beide Eltern verloren. Untergebracht bei älteren Verwandten, bleiben sie traumatisiert zurück.
Armut und Hunger haben Ecuador leider zu einer Drehscheibe des internationalen Drogenhandels gemacht. Die Regierung geht unnachgiebig dagegen vor, auch gegen Korruption. Überfüllte Gefängnisse mit Meutereien bis hin zu Tötungsdelikten sind die Folge.
Die Adolfo-Kolping-Schule
leitete zu Beginn des Schuljahres im September vorsichtige Öffnungsschritte ein: mit gestaffelten Öffnungszeiten, versetzten Pausen und Essenszeiten wurden die Schülerinnen und Schüler langsam wieder an den Präsenzunterricht gewöhnt und die nötigen Abstands- und Hygieneregeln eingeübt. Inzwischen freuen sich alle wieder über Normalität. Auch die Indígena-Eltern nehmen regen Anteil am Schulleben.
Die berufliche Zusatzausbildung an unserer Einrichtung in den Fachrichtungen Gastronomie, Metall und Holz wurde auch während der pandemiebedingten Schulschließung fortgeführt.
Leider mussten viele Betriebe wegen der Krise aufgeben, und die Schule sucht nun nach neuen, geeigneten Partnern für Praktika.
Unsere Schulleiterin Janeth López berichtet:
„(…) Endlich hören wir wieder fröhlichen Lärm auf unserem Schulgelände! Endlich können wir wieder in den Klassen und Werkstätten arbeiten! Die Auswirkungen der Pandemie werden uns allerdings noch sehr lange beschäftigen. Unsere 320 Schülerinnen und Schüler wurden durch den langen Lockdown aus ihrem Rhythmus gerissen und müssen viel Lernstoff nachholen. Viele Eltern sind arbeitslos geworden und können auch das ohnehin geringe monatliche Schulgeld nicht mehr aufbringen (umgerechnet etwa 10 Euro). Aber deshalb schicken wir keines unserer Kinder weg.
Zu Schuljahresbeginn konnten wir uns vor Neuanmeldungen kaum retten. Da die meisten staatlichen Schulen des Landes immer noch im Fernunterricht arbeiten, sehen die Indígena-Eltern aus den umliegenden Bergdörfern bei uns die einzige Möglichkeit einer qualifizierten Schul- und Berufsausbildung. Es tat uns sehr weh, dass wir einige abweisen mussten. Aber unsere Klassen sind inzwischen randvoll.
Im Juli konnte die Abschlussfeier unter strengen Hygieneauflagen stattfinden. Die stolzen Eltern haben berechtigte Hoffnung darauf, dass die Jugendlichen Arbeit und damit einen Weg aus der Armutsspirale finden werden. Die Familien sind dankbar, dass ihre Kinder bei uns Frühstück und Mittagessen erhalten und wir uns um jedes Einzelne kümmern.
Da leistet unsere Sozialarbeiterin Martha, zusammen mit unseren Lehrkräften, wirklich Außergewöhnliches!
In der Vorweihnachtszeit werden wir dieses Jahr wieder unsere große Krippe im Schulhof aufstellen und gemeinsam die neuntägige Adventszeit, „La Novena“, feiern können.
Wir danken Ihnen allen in Europa herzlich, dass Sie es uns ermöglichen, Padre Lobitos Lebenswerk weiterzuführen. (…)“
Die moderne Technik erlaubt, dass ich fast täglich mit Janeth und der Schule in Kontakt und bei Veranstaltungen per Internet „live“ dabei bin. Wenn möglich, werde ich 2022 wieder nach Ecuador reisen.
Zum Schluss, wie immer, ein großer Dank für alle Hilfe aus der Schweiz vom Verein „La Rosa“ und von Seiten unserer spanischen Unterstützer, die uns seit so vielen Jahren treu zur Seite stehen.
Dank der zuverlässigen Projektpartnerschaft mit dem Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ funktioniert der Spendentransfer nach Ecuador reibungslos. ‚Die Sternsinger‘ prüfen regelmäßig unsere Arbeits- und Finanzberichte und stellen die Spendenbescheinigungen aus. DANKE nach Aachen!
Nun wünschen wir Ihnen eine gesegnete Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr!
Bleiben Sie mit Ihren Familien gesund!
Ihre
Gabriele Errerd und Janeth López
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Hier finden Sie hier den aktuellen Frühjahrsrundbrief (Frühjahr 2021) mit Informationen aus Ecuador und der Adolfo-Kolping-Schule.
Hier finden Sie den aktuellen Adventsbrief 2020 der Adolfo-Kolping-Schule:
Adolfo-Kolping-Schule Ecuador, Advent 2
Frühjahr 2020
Liebe Spenderinnen und Spender,
zuallererst: Die Lehrkräfte der Adolfo-Kolping-Schule senden Ihnen herzliche Grüße und hoffen sehr, dass es Ihnen und allen Ihren Lieben hier in Deutschland, der Schweiz und Spanien gut geht und Sie gesund sind. Dank Ihnen und Ihrer Treue können wir Pfarrer Wolfgang Schafts Schulprojekt auch in diesen schwierigen Corona-Zeiten weiterführen.
Was hätte wohl „Padre Lobito“ (Pfarrer Wölfchen), wie der Gründer unserer Schule in Ecuador liebevoll genannt wird, zu dieser Pandemie gesagt? Unsere Schulleiterin Janeth López ist sich sicher, dass er uns mit seiner unvergleichlich optimistischen Art Mut zugesprochen und Zuversicht gegeben hätte!
In Ecuador
ist das Corona-Virus längst angekommen. Die entsprechenden Zahlen sind im Vergleich zu Europa noch sehr niedrig, was aber daran liegt, dass nicht genügend Tests zur Verfügung stehen. Das Zentrum der Epidemie liegt in und um die Hafenstadt Guayaquil. Von dort kommen täglich neue Horrormeldungen. Ecuador wird zentralistisch geführt und kann deshalb im Bedarfsfall sofort einheitliche Regelungen durchsetzen. Die Regierung hatte bereits Anfang März alle Schulen des Landes geschlossen, eine weitreichende Ausgangssperre und einen Einreisestopp verfügt. Der Autoverkehr wurde ebenfalls eingeschränkt. Nur bis 14.00 Uhr können täglich Lebensmitteleinkäufe getätigt werden, alle anderen Geschäfte, Restaurants, Handwerksbetriebe, Fabriken usw. sind geschlossen. Die Regierung hofft, dass durch diesen kompletten Stillstand die Verbreitung des Virus aufgehalten wird. Das Gesundheitssystem des Landes hat sich zwar im Vergleich zu der Zeit, als Pfarrer Schaft dort Seelsorger war, stark verbessert, ist aber mit einer Epidemie dieses Ausmaßes völlig überfordert.
Im Andenhochland, wo unsere Schule liegt, gab es bisher kaum Infizierte. Doch immer mehr Menschen, die an der Küste ihre Arbeit verloren haben, kehren zurück zu ihren Familien in die Berge – und mit ihnen das Virus! Unsere Schulleiterin berichtet mir von einigen Erkrankten in unseren Familien. Die Menschen leben oft mit ihren Großfamilien eng beieinander in den Hütten. Abstand halten ist da nicht möglich. Und bei nur einer Wasserstelle im Dorf sind die Hygienestandards schon gar nicht einzuhalten.
Die meisten Eltern unserer Schülerinnen und Schüler sind Tagelöhner auf dem Bau, in der Landwirtschaft, auf den Märkten. Sie alle sind jetzt ohne Arbeit, ohne Geld und haben keine Sozialversicherung. Die wenigen Menschen mit einer Festanstellung bekommen aber jetzt auch keinen Lohn mehr, wenn der Arbeitgeber sein Geschäft schließen musste. „Homeoffice“ geht nur in den wenigsten Fällen. Staatliche Rettungsschirme, so wie hier in Europa, gibt es nicht. Die Regierung verteilt zwar in den Städten Lebensmittel an besonders Bedürftige, und auch eine einmalige Zuwendung von 60 US-Dollar an die Armen ist geplant. Aber wann/wie/ob diese Hilfen die Bevölkerung erreichen, steht noch in den Sternen.
In Ecuador geht nicht nur die Angst vor dem Virus um, sondern vor allem die Sorge um die Zukunft. Die kleinen, mühsam errungenen Fortschritte drohen zu verschwinden!
In der Adolfo-Kolping-Schule
schaut Pfarrer Schaft vom Mosaik am Hauptgebäude auf den zurzeit verwaisten Schulhof. Im Büro darf sich jeweils nur eine Person aufhalten.
Seit ein paar Tagen ist es klar: alle Schulen des Landes müssen bis mindestens zum Beginn des neuen Schuljahres im September geschlossen bleiben! Unterrichtet werden soll laut Erziehungsministerium per Internet, wie das in Deutschland auch gerade geschieht.
Vor etwa zwei Jahren mussten alle privaten Schulen, so auch wir, auf staatliche Anordnung eine digitale Lernplattform einrichten. Das hatte uns damals viel Zeit und Geld gekostet. Theoretisch haben alle Eltern und Schüler Zugriff auf diese Lernplattform, über die Aufgaben verschickt werden können. Doch nur die wenigsten unserer 300 Kinder und Jugendlichen haben zu Hause einen Computer oder ein Smartphone, und vor allem: in den Bergdörfern gibt es kein Internet!
Janeth berichtet uns:
„… Wir versuchen natürlich, ALLE unsere Kinder und Jugendlichen zu Hause zu erreichen, entweder per Telefon oder SMS oder, wo möglich, per WhatsApp. Für die meisten drucken wir die Aufgaben aus und bringen sie ihnen persönlich. Die Fahrten in die Bergdörfer hinauf sind sehr zeitaufwändig und wegen der Ausgangssperre schwierig zu organisieren. Anfangs kamen einige Kinder mit ihren Eltern herunter zur Schule und fragten, wann es weiter gehe, wann sie wieder Mittagessen bekämen, ob sie nicht wenigstens auf unseren Spielplatz dürften, und ob wir ihnen nicht bei den Aufgaben helfen könnten… Wir tun, was wir können, erklären immer wieder die Abstands- und Hygieneregeln und unterstützen in jeder uns möglichen Art.
Den Landkindern geht es noch relativ gut. Statt sich mit den Schulaufgaben zu plagen, helfen sie lieber ihren Eltern auf den Feldern, kümmern sich um die jüngeren Geschwister und sehen nach ihren Kleintieren. Viele unserer Eltern sind Analphabeten und können ihre Kinder nicht unterstützen. Hunger muss die Landbevölkerung nicht befürchten: es gibt immer ein Stückchen Land, auf dem Getreide, Mais, Bohnen und Erbsen angebaut werden. Das Klima der Anden ermöglicht bei genügend Regen drei Ernten pro Jahr.
Die Situation der Menschen in der Stadt, die jetzt ihre Arbeit verloren haben, ist wesentlich schlimmer.
Unsere älteren Jugendlichen sind besonders traurig darüber, dass sie ihre Berufspraktika in den Fachrichtungen Holz, Metall, Gastronomie nicht absolvieren können. Völlig unklar ist auch noch, wie und ob die für Juni geplanten Prüfungen durchgeführt werden. Die meisten unserer Abschlussschüler hatten sich bereits um eine feste Arbeitsstelle ab August gekümmert. Wir wissen nicht, was bis dahin werden wird.
Alle unsere Lehrkräfte senden Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender in Deutschland, der Schweiz und Spanien ein herzliches „Dios le pague“ (Vergelt’s Gott). Dank Ihrer Unterstützung können wir unseren Kindern und Jugendlichen über diese schwierigen Zeiten hinweghelfen. Mit Gottes Hilfe werden wir die Situation meistern. Danke, dass Sie uns nicht vergessen! Bleiben Sie gesund! …“
Gerne schließe ich mich Janeths Dank an! Fast täglich bin ich mit ihr und den anderen Lehrkräften der Schule im Austausch. Ob ich, wie geplant, in diesem Jahr noch nach Ecuador reisen kann, weiß ich natürlich nicht, ebenso wenig wie unsere Schweizer Unterstützerin Rosa Frei-Weisskopf und ihr Verein „La Rosa“.
Zum Schluss wie immer ein großer Dank ans Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ in Aachen. Trotz der aktuell erschwerten Lage funktionieren Zusammenarbeit und Spendentransfer nach Ecuador reibungslos.
Ihnen und Ihren Familien wünschen wir viel Gesundheit. Bleiben Sie zuversichtlich und gelassen!
Viele Grüße
Ihre
Gabriele Errerd und Janeth López
gabriele.errerd@web.de http://www.adolfo-kolping.de
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Kindermissionswerk Die Sternsinger
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Advent und Weihnachten 2019
Liebe Freundinnen und Freunde unserer Adolfo-Kolping-Schule in Ecuador!
„Zwanzig Jahre Adolfo-Kolping-Schule“ steht auf dem Plakat, vor dem sich die Indígena-Familie einer unserer Absolventinnen, zusammen mit unserer Schulleiterin Janeth López, aufgestellt hat. Stolz präsentiert die Schülerin ihr Abschlusszeugnis, das ihr einen erfolgreichen Eintritt ins Berufsleben verspricht. Auf dem Plakat erkennen Sie auch ein Foto von „Padre Lobito“, wie Pfarrer Wolfgang Schaft dort genannt wird. Vor nunmehr 20 Jahren hat er, zusammen mit Janeth López, die Schule gegründet. Schon zum 9. Mal jährt sich am 1. Dezember sein Todestag, und die Schule wird mit dem ganzen Dorf einen Gottesdienst zu seinem Gedenken feiern.
Seit 20 Jahren, liebe Spenderinnen und Spender aus Deutschland, der Schweiz und Spanien, unterstützen Sie unsere Schule! Für diese bewundernswerte Leistung danken wir Ihnen von Herzen! Es ist IHRE Schule, IHR Werk! Nur durch IHR Engagement können wir Pfarrer Wolfgang Schafts Lebenswerk erfolgreich fortsetzen.
Jedes Jahr entlassen wir etwa 25 gut ausgebildete junge Menschen in Beruf und/oder Studium. Viele unserer Absolventen haben, zusammen mit ihren Familien, inzwischen den Ausstieg aus der Armutsfalle geschafft. Sie arbeiten etwa als Hotelfachkräfte, Lebensmitteltechnikerinnen, Ingenieure, Buchhalterinnen. Dass einige Ehemalige nun Lehrkräfte in unserem Kollegium sind, ist uns eine besondere Freude.
Aus Ecuador
erreichen uns in diesen Wochen leider beunruhigende Nachrichten. Die linkssozialistische Regierung des hochverschuldeten Landes hatte bereits zu Beginn des Jahres 2019 harte Sparmaßnahmen durchgesetzt. Ende September kam nun plötzlich die komplette Streichung der staatlichen Subventionen auf Treibstoff hinzu. Dieses Vorgehen ist Teil von Strukturreformen, zu denen sich die Regierung für einen Kredit von 4,2 Milliarden US-Dollar beim Internationalen Währungs-fonds verpflichtet hat. Die Verdoppelung der Treibstoffpreise zieht natürlich eine massive Erhöhung der Transportkosten und damit auch der Lebensmittelpreise nach sich. Das will die Bevölkerung nicht mehr hinnehmen, und es kam seit Anfang Oktober zu starken Protesten und Massendemonstrationen. Die Regierung verhängte daraufhin den Ausnahmezustand und setzte Militär ein. Die Gewalt eskalierte. Es kam zu Ausschreitungen und Besetzungen staatlicher Einrichtungen. Zwei Wochen lang wurde der Unterricht in allen Schulen des Landes zwangsweise ausgesetzt – auch bei uns. Der Dachverband der indigenen Bevölkerung des Andenhochlandes hatte sich an friedlichen Demonstrationen beteiligt, um auf die Benachteiligung der Armen aufmerksam zu machen und die Regierung zu Gesprächen zu bewegen.
Janeth López berichtet uns dazu: „…Auch wir in Yaruquíes beteiligten uns am friedlichen Marsch nach Riobamba zum Sitz der Provinzregierung. Es war bewegend, wie die vielen, vielen Menschen singend und betend in ihren roten und blauen Ponchos von den Bergen herunterkamen. Mir standen die Tränen in den Augen, als ich die Frauen sah, die ihre Kinder auf dem Rücken trugen, die gebrechlichen Alten, unsere Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern. Es brach mir fast das Herz, wie verzweifelt sie versuchten, auf ihre ausweglose Lage aufmerksam zu machen! Die neuen Maßnahmen der Regierung nehmen ihnen jede Möglichkeit, ihre wenigen Eigenprodukte zum Markt zu bringen und damit etwas Geld zu verdienen. Mir ist wieder einmal deutlich bewusst geworden, dass wir nur durch Bildung und Ausbildung das Elend dieser Menschen lindern können. Eine gute Ausbildung bleibt der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben…“
Janeth berichtet weiter, dass die Situation immer noch sehr ernst ist, obwohl der Präsident zunächst eingelenkt hatte und die Preiserhöhungen zurücknahm. Erwartet wird, dass die Regierung nun die Ferien verkürzt, um die verlorene schulfreie Zeit wieder aufzuholen. Für unsere Oberstufenschülerinnen und –schüler wäre das sehr schwierig; denn in den Ferien müssen sie Praktika in den Betrieben absolvieren. Das war längst alles fest geplant. Die Betriebe haben sich auf die Praktikanten eingestellt. Janeth und ihr Team müssen auch dafür nach einer Lösung suchen.
Unsere Schweizer Unterstützerin Rosa Frei-Weisskopf befindet sich derzeit in Ecuador und geriet mitten in die Unruhen. Sie schreibt, die Lage habe sich inzwischen etwas entspannt, allerdings seien weitere Proteste zu befürchten, weil strenge Sparmaßnahmen unabdingbar sind. Danke, liebe Rosa, dass du immer wieder so große Mühen auf dich nimmst, um dich über die Fortschritte unserer gemeinsamen Arbeit zu informieren!
Viele der über 300 Kinder und Jugendlichen unserer Adolfo-Kolping-Schule bedauern, dass der Unterricht zeitweise ausfallen musste; denn bei uns bekommen sie täglich Frühstück und Mittagessen.
Die Jugendlichen der Oberstufe freuen sich über ihre Ausbildung in der Schreiner- oder Metallwerkstatt und in unserer Lehrküche. Von der 8. Jahrgangsstufe an wählen sie ihre Fachrichtung und erlernen dann zusätzlich bis zur 13. Klasse einen praktischen Beruf.
Zu Schulbeginn ging ein langgehegter Wunsch für unsere Metallwerkstatt in Erfüllung. Dank der groß-zügigen Spende einer Pfarrgemeinde im südlichen Schwarzwald konnten wir endlich eine elektronisch gesteuerte Metallfräsmaschine anschaffen. Die Schüler brennen darauf, sie in Betrieb zu nehmen!
DANKE Ihnen allen für Ihre nun schon 20 Jahre währende ideelle und finanzielle Unterstützung!
DANKE an das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger’ für die zuverlässige Projektpartnerschaft, für umfassende Hilfe und Beratung und den Versand des Rundbriefs. Eine große Erleichterung für mich!
Bitte beachten Sie: aus Datenschutzgründen erhalten weder die Schule noch ich Informationen über Einzel-spenden.
Für 2020 habe ich wieder eine Reise nach Ecuador geplant. Mit Hilfe der modernen Kommunikationstechniken stehe ich jedoch ständig mit der Schule und unserem ecuadorianischen Trägerverein in Verbindung.
Nun wünsche ich Ihnen allen eine gesegnete Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und Gottes Segen für das Neue Jahr!
Janeth López grüßt Sie ebenfalls herzlich und wünscht Ihnen und Ihren Familien “Una feliz navidad y un próspero año nuevo!”
Ihre Gabriele Errerd und Janeth López
gabriele.errerd@web.de www.adolfo-kolping.de
Bankverbindung:
Kindermissionswerk „Die Sternsinger“
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P 11 0217 003 Schule Riobamba
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Frühjahr 2019
Liebe Freundinnen und Freunde unserer Adolfo-Kolping-Schule in Ecuador!
„Für das Leben lernen.“ Dieses Plakat mit dem Foto Pfarrer Wolfgang Schafts, der in Yaruquíes liebevoll „Padre Lobito – Vater Wölfchen“ genannt wird, hängt am Eingangstor zu unserer Schule. Sie besteht seit nunmehr 20 Jahren. Danke an Sie alle aus Deutschland, der Schweiz und Spanien für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung über zwei Jahrzehnte hinweg!
Zum Todestag ihres Gründers am 1. Dezember feiert die Schule, zusammen mit der ganzen Dorfgemeinschaft, einen Gottesdienst zu seinem Gedenken.
Ecuador
hat sich seit Pfarrer Schafts Tod vor 8 Jahren sehr verändert. Viele neue Straßen, Autobahnen und moderne Gebäude können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Land, wirtschaftlich instabil, sich immer weiter verschuldet. Die Lebenshaltungskosten steigen rasant. Zum Jahreswechsel wurde der Benzinpreis durch die linkssozialistische Regierung massiv erhöht – völlig unvorhergesehen. Um die Bevölkerung zu beruhigen, verordnete der Präsident schnell zusätzlich zwei Zwangsfeiertage. Kleinere Arbeitgeber, die zum Beispiel Termine einhalten müssen, brachte das in große Schwierigkeiten! Viele Klein- und Mittelbetriebe können sich wegen der unglaublichen staatlichen Bürokratie, die jede Eigeninitiative und wirtschaftliches Engagement erstickt, nicht mehr halten. Immer mehr nicht nachvollziehbare Vorschriften und umständliche Genehmigungsverfahren rauben auch uns an der Adolfo-Kolping-Schule wertvolle Arbeitszeit.
Wie alle privaten Institutionen erhalten wir keinerlei staatliche Förderung. Wir finanzieren uns ausschließlich über Ihre Spenden.
In der Adolfo-Kolping-Schule
haben meine Nichte Alina und ich drei Monate lang mitgearbeitet. Dankbar kamen wir zum Jahreswechsel wieder zurück. Dankbar, weil wir mit Ihrer Hilfe die Schule so erfolgreich weiterführen können. Wir sind eine in der ganzen Region anerkannte Bildungseinrichtung, in der 300 Kinder und Jugendliche nicht nur ihre staatlich vorgeschriebene 13jährige Schulzeit absolvieren, sondern auch von der 8. Klasse an zusätzlich einen praktischen Beruf erlernen. Unsere Schulabgänger finden dadurch sofort Arbeit und können ihre Familien entlasten. Auch der Weg an die Hochschulen steht ihnen offen.
Dankbar sind wir aber auch, dass wir, abgesehen von einer Atemwegsinfektion, gesund zurück kamen. Allerdings haben wir die körperlichen Strapazen beim Leben und Arbeiten auf 3000 m Höhe, den Staub, die großen täglichen Temperaturschwankungen nicht mühelos weggesteckt. Dass wir nach der Heimkehr unsere rundum funktionierende Infrastruktur, unser abgesichertes soziales Netz und unsere Rechtssicherheit wieder ganz besonders schätzen, können Sie sicher gut verstehen.
Schulleiterin Janeth López in Yaruquíes dagegen muss mit ihrem Team tagtäglich mit einer sinnlosen Bürokratie kämpfen und sich mit den sonstigen Unzulänglichkeiten im Land herumschlagen. Ich staune immer wieder, mit welcher Geduld und Improvisationskunst sich das Kollegium den ständig steigenden Anforderungen, zum Beispiel auch im Bereich der Informatik, stellt.
Bei der Berufsausbildung in den drei Fachrichtungen Holz, Metall und Gastronomie/Küche gibt es Neues zu berichten:
Wir konnten das Angebot in Gastronomie/Küche erweitern und ein „Übungsrestaurant“ einrichten. Dort lernen die Jugendlichen korrektes Servieren. Dabei essen abwechselnd Mitschüler aus den Oberstufenklassen als „Gäste“ im „Restaurant Lobito“ zu Mittag.
Es macht große Freude zu sehen, mit welcher Ernsthaftigkeit sie von den zukünftigen Fachkräften bedient werden.
Natürlich bekommen nach wie vor alle unsere Schülerinnen und Schüler Frühstück und Mittagessen. Der Unterricht beginnt um 7.00 Uhr und dauert bis 16.00 Uhr. Viele unserer Kinder und Jugendlichen haben weite Schulwege, und die Mahlzeiten in der Schule sind oft die einzigen am Tag.
Unsere Metall-Werkstatt konnte durch eine großzügige Spende endlich die langersehnte elektronisch gesteuerte Drehbank anschaffen. Ausbilder und Schüler stürzen sich mit Begeisterung in die Arbeit mit ihrer neuen Maschine, die zusätzliche Möglichkeiten eröffnet.
Die Abschlussarbeiten unserer Jugendlichen haben inzwischen ein beachtliches Niveau erreicht und zeigen erstaunlich viel Kreativität.
Dieser Schüler etwa fertigte nach eigenen Plänen ein „Mini-Sportstudio“ an. Sein künftiger Arbeitgeber, ein metallverarbeitender Betrieb, will es gegebenenfalls auch serienmäßig herstellen.
Die Schüler der Fachrichtung Holz lernen mit der Herstellung von Möbeln auch die Bedienung moderner Maschinen.
Ein herzliches Dankeschön
- Ihnen allen, dass Sie lernwilligen Jugendlichen den Weg aus der Armut erleichtern
- unseren Freunden in Spanien für ihr großartiges Engagement
- dir, liebe Rosa Frei-Weisskopf, und deinem Verein „La Rosa“ für die vielfältige Hilfe aus der Schweiz
- dem Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger’ für die zuverlässige Projektpartnerschaft und die bewährte Zusammenarbeit: ‚Die Sternsinger’ verwalten unser Spendenkonto, stellen die Spendenbescheinigungen aus und prüfen unsere regelmäßigen Arbeits- und Finanzberichte
- unserem ecuadorianischen Trägerverein, der mit viel persönlichem Engagement und Beharrlichkeit die Arbeit der Schule vor Ort begleitet.
Ihre ideelle und praktische Unterstützung macht uns Mut!Viele Grüße aus Inzlingen
und aus Yaruquíes „saludos cordiales“Ihre
Gabriele Errerd und Janeth López
ehrenamtl. Mitarbeiterin Schulleiterin
gabriele.errerd@web.de Adolfo-Kolping-Schule
www.adolfo-kolping.de -
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DIE STERNSINGER
KINDERMISSIONSWERK
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Sommer 2018
Liebe Freundinnen und Freunde unserer Adolfo-Kolping-Schule in Yaruquíes/Ecuador,
dank Ihres Engagements und Ihres Vertrauens, liebe Spenderinnen und Spender aus Deutschland, der Schweiz und Spanien, arbeitet unsere Schule seit mehr als 19 Jahren! Nach einer solchen Zeitspanne kann man sicherlich schon von nachhaltigem Erfolg sprechen, vor allem auch, wenn man die Lebenswege unserer Absolventen sieht– weiter unten berichte ich Ihnen davon.
Danke, dass Sie uns bei allen notwendigen Veränderungen treu zur Seite stehen! So wurde aus Pfarrer Wolfgang Schafts ursprünglicher Berufsschule eine „Unidad Educativa“, eine Schule mit einem Bildungsangebot von der 1. bis zur 13. Klasse. Diese Erweiterung mussten wir vornehmen, da das ecuadorianische Schulgesetz seit einigen Jahren eine 13jährige Schulpflicht für alle vorschreibt. Für Pfarrer Schaft, der mit unserer Schulleiterin Janeth López die Schule gegründet hat, war die staatliche Anerkennung der Abschlüsse ein grundlegendes Anliegen. Auch nach seinem Tod, vor nunmehr fast 8 Jahren, ist uns die staatliche Zulassung als Technisches Gymnasium wichtig.
Ecuador
Die politische Situation des Landes hat sich etwas beruhigt. Der linkssozialistische Präsident Moreno, seit einem Jahr im Amt, zeigt sich liberaler und kommunikationsbereiter als sein Vorgänger. Das Land ist jedoch nach wie vor hoch verschuldet, die wirtschaftliche Lage sehr instabil, und mit Investitionen tut man sich schwer. Viele kleinere Firmen und Geschäfte können sich nicht halten und/oder müssen Personal entlassen. Dadurch steigt die Arbeitslosenrate weiter besorgniserregend an. Der aufgeblähte bürokratische Staatsapparat baut stets neue Hürden auf, was auch wir an der Adolfo-Kolping-Schule zu spüren bekommen.
Wie alle privaten Institutionen erhalten wir keinerlei staatliche Unterstützung. Wir finanzieren uns allein durch Ihre Spenden.
Die Adolfo-Kolping-Schule
Schulleiterin Janeth López und ihr Team kümmern sich um gute Schulbildung, um Qualität in der Ausbildung unserer 320 Kinder und Jugendlichen.
Mit fünf Jahren kommen die Kleinen aus den umliegenden Bergdörfern zu uns. Von der 8. Klasse an wählen sie dann eine zusätzliche Ausbildung in den drei Berufsfeldern Holz, Metall, Gastronomie. Die Oberstufe, 11. bis 13. Klasse, vertieft ihre Kenntnisse im entsprechenden Fachgebiet. Mit der Prüfung nach der 13. Klasse erwerben unsere Schülerinnen und Schüler die Fachhochschulreife und einen anerkannten Abschluss in ihrem Bereich. Dies garantiert ihnen einen qualifizierten Arbeitsplatz – oder ein Studium mit guten Erfolgsaussichten.
Da die meisten sehr lange Schulwege zurücklegen müssen, bekommen alle ein Frühstück und ein vollwertiges Mittagessen. Oft sind das die einzigen Mahlzeiten des Tages für die Kinder! Die Schule dauert von 7.00 Uhr bis etwa 16.00 Uhr. Nachmittags können die Kleinen unter Aufsicht sportlich-kreative Angebote wahrnehmen und ihre Hausaufgaben machen, während die Großen ihrer fachpraktischen Ausbildung nachgehen und individuellen Stütz- und Förderunterricht erhalten.
Immer wieder zeigen uns unsere Absolventen, dass es mit guter Schulbildung, mit Durchhaltevermögen und Engagement möglich ist, die Armutsspirale zu durchbrechen. Ein Beispiel: Unser ehemaliger Schüler Johnny studierte Mathematik und Naturwissenschaften, sein Studium finanzierte sich der heute 26jährige durch Teilzeitarbeit und war dann mehr als zwei Jahre bei uns als Mathematik- und Physiklehrer tätig. Er verlangte viel von seinen Schülern, motivierte sie aber auch durch sein Beispiel und arbeitete mit großem Engagement an „seiner“ Schule. Nebenbei bildete er sich an der Universität in Riobamba weiter. Dadurch wurde man auf ihn aufmerksam, und er bekam ein Angebot als Dozent an einer Universität der Nachbarstadt. Die ganze Schule freut sich, und ein bisschen stolz sind wir natürlich auch, dass ein Absolvent unserer Einrichtung nun Lehrer an einer Hochschule ist, in Ecuador eine unglaubliche Karriere für einen Schüler aus einfachen Verhältnissen!
Eine neue Lehrkraft als Ersatz für Johnny zu finden, war nicht einfach, denn unsere Gehälter fallen wesentlich niedriger aus als die staatlicher Schulen. Aber Galo, ein weiterer Ehemaliger, fand sich bereit, sich dieser Aufgabe zu stellen.
Unsere Platzprobleme hat wieder einmal Rosa Frei-Weisskopf mit ihrem Schweizer Verein „La Rosa – Entwicklungshilfe für Ecuador“ gelöst. Durch eine bauliche Erweiterung neben dem Schulgelände ermöglicht sie uns, die großen Webmaschinen der Textilwerkstatt besser unterzubringen. So haben wir endlich mehr Räumlichkeiten für unsere Fachrichtung Gastronomie zur Verfügung. Der Weber Don Nicolás leitet die Textilwerkstatt in eigener Regie. Hier finden Frauen aus den Bergdörfern Arbeit, so etwa bei der Fertigung von Schuluniformen und Sportkleidung, traditionellen Webwaren und Trachten. Ein wichtiger Arbeitsplatz für Frauen, die sonst keine Tätigkeit in der Nähe finden würden!
Liebe Rosa, ganz einfach DANKE für deine weitreichende Hilfe!
Unsere Schule lebt! Ein herzliches Dankeschön
– Ihnen allen, dass Sie uns helfen, Padre „Lobitos“ Werk erfolgreich weiterzuführen
– für das großzügige Engagement unserer spanischen Freunde
– an Claudia und Michael, die unsere Homepage betreuen:www.adolfo-kolping.de
– für all Ihre ideelle und praktische Unterstützung
Die Adolfo-Kolping-Schule wird seit vielen Jahren vom Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger’ unterstützt, und wir sind sehr dankbar für die zuverlässige Projektpartnerschaft und die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Sie garantiert, dass jeder Cent Ihrer Spende ankommt! Das Kindermissionswerk prüft unsere Arbeits- und Finanzberichte, stellt die Spendenbescheinigungen aus und überweist vierteljährlich Ihre Spenden direkt nach Yaruquíes. Vor kurzem wurde wieder eine umfassende Betriebsprüfung an der Schule durchgeführt, die uns korrekten, verantwortungsbewussten Umgang mit den uns anvertrauten Spenden bescheinigt. Auch die ecuadorianische Schulbehörde, die uns mehrmals jährlich kontrolliert, zeigt sich immer wieder sehr zufrieden über die positive Entwicklung unserer Einrichtung.
Unser einheimischer Trägerverein, dem auch unser Unterstützer Joaquin Egea aus Sevilla angehört, begleitet unsere Arbeit.
Meinen nächsten Bericht erhalten Sie nach dem Jahreswechsel, wenn ich zurück bin. Denn im Herbst reise ich erneut für einige Monate in die Adolfo-Kolping-Schule, diesmal zusammen mit meiner Nichte Alina. Wir freuen uns beide darauf, die Arbeit der Schule vor Ort mitzugestalten.
Für heute grüßen wir Sie herzlich
Ihre Gabriele Errerd und Janeth López
Sonnhalde 3 Schulleiterin
D- 79594 Inzlingen Adolfo-Kolping-Schule
gabriele errerd@web.de
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Advent und Weihnachten 2017
Liebe Freundinnen und Freunde unserer Adolfo-Kolping-Schule in Yaruquíes/Ecuador,
auf dem Mosaik oben am Hauptgebäude der Schule und in den Herzen der Menschen, in Ecuador wie hier bei uns, ist der Gründer unserer Schule, Pfarrer Wolfgang Schaft, immer präsent.
Am 1. Dezember jährt sich sein Todestag bereits zum 7. Mal. Wie in jedem Jahr feiert die Schule, zusammen mit dem ganzen Dorf Yaruquíes, einen Gottesdienst im Gedenken an ihn.
Dank Ihres Vertrauens und Ihrer Unterstützung, liebe Spenderinnen und Spender aus Deutschland, der Schweiz und Spanien, können wir die Adolfo-Kolping-Schule in seinem Sinne erfolgreich weiterführen. Danke dafür an Sie alle!
Ecuador
Das kleine Land gehört nach wie vor zu den ärmsten Ländern des Kontinents. Auf dem aktuellen Welthunger-Index 2017 steht Ecuador als Land, in dem „mäßiger Hunger“ herrscht und große Unterschiede auf Grund der ethnischen Zugehörigkeiten bestehen. Die indigene Bevölkerung hoch in den Anden ist noch immer von Armut und soziopolitischer Ausgrenzung betroffen und damit deutlich schlechter ernährt als ihre übrigen Landsleute. Die meisten Eltern unserer Schülerinnen und Schüler sind Kleinbauern, die ihren Lebensunterhalt mühsam durch zusätzliche, oft unsichere Arbeit im Taglohn sichern müssen.
Die politische Situation des Landes hat sich etwas beruhigt. Der neue linkssozialistische Präsident, seit Mai 2017 im Amt, schlägt einen gemäßigteren Kurs ein als sein Vorgänger. Trotz inzwischen gesunkener Inflationsrate stagniert die Wirtschaft im Land. Im Bildungsbereich wird mittlerweile gespart: an den staatlichen Schulen wurde sogar die Stundenzahl erheblich reduziert.
Die Adolfo-Kolping-Schule
ist ein staatlich anerkanntes Technisches Gymnasium, eine „Unidad Educativa“, eine Schule mit einem Angebot von der 1. bis zur 13. Klasse. Wie alle privaten Institutionen erhalten wir keinerlei staatliche Unterstützung, finanzieren uns also allein aus Ihren Spenden. Unsere Kleinen kommen mit fünf Jahren in die erste Klasse. Von der 8. Klasse an bieten wir zusätzlichen Unterricht in drei Berufsfeldern: Holz, Metall und Gastronomie. Die Jugendlichen vertiefen dann neben dem Regelunterricht ihre theoretischen und fachspezifischen Kenntnisse in der 11. bis 13. Klasse. Das bedeutet, besonders für Jugendliche in der Pubertät, eine zusätzliche Belastung; denn für sie dauert der Unterricht dann täglich von 7.00 Uhr bis 14.30 Uhr. Anschließend finden Förderkurse statt, und/oder die Jugendlichen erledigen in unserem Computerraum schriftliche Arbeiten. Erst gegen 16.00 Uhr machen sie sich auf ihren beschwerlichen Heimweg in die umliegenden Bergdörfer. Alle unsere 320 Kinder und Jugendlichen bekommen ein Frühstück und ein vollwertiges Mittagessen in der Schule.
Unsere Schulleiterin Janeth López und ihr Team setzen alles daran, die Qualität der Ausbildung zu sichern und die lange gesetzliche Schulzeit von 13 Jahren abwechslungsreich zu gestalten. So wird jedes Jahr ein „Tag der offenen Tür“ veranstaltet, bei dem unsere Schülerinnen und Schüler zeigen, wie ihre Ausbildung vor sich geht.
Beim jährlichen Schulfest, das Theater- und Tanzaufführungen bietet und meist ein ganzes Wochenende dauert, laufen Kinder und Eltern auch einen „Dorf-Marathon“. Die Schülerinnen und Schüler sind bei allen Aktionen mit viel Freude dabei und präsentieren stolz ihre Schule. Das alles trägt zum guten Ruf unserer Adolfo-Kolping-Schule bei, die inzwischen in der ganzen Region bekannt und geschätzt ist. Unser ecuadorianischer Trägerverein begleitet ihre Arbeit vor Ort. Unter unseren Absolventen finden sich inzwischen Buchhalterinnen, Ingenieure, Hotelfachleute,
Lebensmitteltechnikerinnen und Lehrkräfte – in unserem Kollegium arbeiten bereits zwei ehemalige Schüler als Lehrer. Seit Gründung der Schule vor fast 19 Jahren haben wir mehr als 350 junge Menschen ausgebildet! Diese finden recht schnell eine qualifizierte Arbeit und tragen damit zum Unterhalt ihrer Familien bei.
Dank Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender,
ist das alles möglich! Auch weiterhin sind wir auf jeden Cent angewiesen. Mit dem Kindermissionswerk ,Die Sternsinger’ verbindet uns eine verlässliche Projektpartnerschaft, und wir sind sehr froh, dass dort unsere Arbeits- und Finanzberichte geprüft, unser Spendenkonto verwaltet und die Spendenbescheinigungen ausgestellt werden.
An Rosa Frei-Weisskopf und ihren Verein „La Rosa“ geht wie immer ein herzliches Dankeschön für die vielfältige, konkrete und nachhaltige Hilfe. Rosa besucht gerade wieder unsere Schule und überzeugt sich von unserer Arbeit.
Unseren spanischen Freunden ist die Adolfo-Kolping-Schule nach wie vor eine Herzensangelegenheit – danke für alles!
Danke auch an alle, die mir hier in Europa ideell und praktisch zur Seite stehen: nicht nur bei Textgestaltung, Übersetzungen und Briefversand.
Zum Schluss noch eine wichtige Neuigkeit: endlich haben wir eine eigene Homepage! Schauen Sie doch mal rein: www.adolfo-kolping.de
Zu verdanken haben wir das Claudia und Michael Engelhardt, die drei Monate lang einen freiwilligen Einsatz in der Schule leisteten und anschließend in mühevoller Arbeit über den Ozean hinweg mit mir zusammen die Homepage erstellt haben. Danke euch beiden!
Erst im nächsten Jahr werde ich wieder nach Ecuador reisen. Doch mit Hilfe der modernen Kommunikationstechniken stehe ich fast täglich mit der Schule und mit unserem ecuadorianischen Trägerverein im Austausch.
Ihnen und Ihren Angehörigen wünsche ich eine gesegnete Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und schon heute ein gutes, erfolgreiches Neues Jahr!
Janeth López grüßt Sie alle ebenfalls: „Gracias a todos en Alemania, Suiza y España. Que Dios traiga muchas bendiciones a sus familias. ¡Feliz navidad y un próspero año nuevo!”
Ihre Gabriele Errerd und Janeth López
Sonnhalde 3 Schulleiterin
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Sommer 2017
Liebe Freundinnen und Freunde unserer Adolfo-Kolping-Schule in Yaruquíes/Ecuador,
dank Ihnen und Ihrer Treue arbeitet unsere Schule nun schon seit mehr als 18 Jahren mit sichtbarem Erfolg! In dieser Zeit gab es gab manche Veränderungen. Einiges kam neu dazu. Aus Pfarrer Wolfgang Schafts ursprünglich dreijähriger Berufsschule wurde inzwischen ein staatlich anerkanntes Technisches Gymnasium: wir sind eine „Unidad Educativa“, eine Schule mit einem Angebot von der 1. bis zur 13. Klasse. Die wichtigste Veränderung bedingt dabei das ecuadorianische Schulgesetz, das seit einigen Jahren eine 13jährige Schulpflicht für alle vorschreibt.
Mit Ihrem Engagement, liebe Spenderinnen und Spender aus Deutschland, der Schweiz und Spanien, haben Sie alle Veränderungen mitgetragen. Durch Sie ist die Schule zu dem geworden, was sie heute ist: eine in der Region weithin geschätzte Ausbildungsstätte für Kinder und Jugendliche der ärmeren Bevölkerungsschichten!
Pfarrer Wolfgang Schaft, der Gründer unseres Projekts, lebt auch sieben Jahre nach seinem Tod in den Herzen der Menschen weiter, in Ecuador wie hier bei uns. Sein Bild hat seinen Platz bei jedem Schulgottesdienst.
Ecuador
hat seit Mitte Mai einen neuen Präsidenten. Die Stichwahl im April ergab eine hauchdünne Mehrheit für den linkssozialistischen Kandidaten Moreno, der die „Bürgerrevolution“ seines Vorgängers gemäßigt fortführen will. Nach dem sehr knappen Wahlausgang gab es viele Unruhen im Land, die Parteien warfen sich gegenseitig Korruption und Manipulation vor. Inzwischen hat sich die Lage wieder beruhigt. Tatsache ist, dass die Wirtschaft immer noch stagniert, weil niemand investieren will, bevor die konkreten Pläne der neuen Regierung auf dem Tisch liegen. Nach wie vor gehen viele Arbeitsplätze verloren, während die Preise weiter unaufhaltsam steigen. In diesem Zusammenhang machen uns besonders die möglichen Auswirkungen auf den Bildungsbereich große Sorgen. Wie alle privaten Institutionen erhalten wir keinerlei staatliche Unterstützung, finanzieren uns also allein aus Ihren Spenden.
In der Adolfo-Kolping-Schule
geht unsere Arbeit stetig und zukunftsorientiert weiter. Schulleiterin Janeth López und ihr Team behalten die Qualität der Ausbildung und das Wohl unserer 300 Schülerinnen und Schüler im Blick. Mit fünf Jahren kommen die Kleinen zu uns in die erste Klasse und haben Grundstufenunterricht nach Lehrplan.
Von der 8. Klasse an bieten wir zusätzlichen Unterricht in drei Berufsfeldern: Holz, Metall und Gastronomie. Die Jugendlichen wählen ihren Fachbereich und vertiefen ihre Kenntnisse darin dann in der Oberstufe von der 11. bis zur 13. Klasse. Danach legen sie die Fachhochschulreife in ihrem Schwerpunktfach ab. Zwar sieht das ecuadorianische Schulgesetz diese Besonderheit nicht vor, da wir jedoch eine Privatschule sind, können wir dieses Angebot trotz vieler bürokratischer Hindernisse zusätzlich leisten. Mit der Prüfung nach der 13. Klasse haben unsere Absolventen dann die Fachhochschulreife und einen anerkannten Abschluss in ihrem Berufsfeld. Damit finden sie in der Regel sofort eine qualifizierte Arbeit. Ihnen steht auch der Zugang zu den polytechnischen Hochschulen oder Universitäten offen. Die Mehrheit unserer Absolventen finanziert sich ihr Studium durch Arbeit selbst.
Die meisten unserer Kinder und Jugendlichen haben sehr weite Schulwege und müssen schon gegen 6.00 Uhr morgens zu Hause los, zu Fuß oder mit öffentlichen Bussen. Deshalb bekommen alle in der Schule ein Frühstück und ein vollwertiges Mittagessen. Das sind für einige die einzigen Mahlzeiten des Tages. Die Grundstufenkinder erledigen nach dem Mittagessen unter Aufsicht ihre Hausaufgaben in der Schule, während die Großen ihrer fachpraktischen Ausbildung nachgehen. Bei Schulschluss um 16.00 Uhr machen sich alle auf ihren langen, teils beschwerlichen Heimweg.
Danke
Ihnen allen, dass Sie uns helfen, Pfarrer Wolfgang Schafts Lebenswerk erfolgreich weiterzuführen! Danke an alle, die mit einer Patenschaft regelmäßig einen Ausbildungsplatz für einen unserer Schützlinge mitfinanzieren. Unsere Kinder und Jugendlichen freuen sich über die „Pateneltern“ in Europa und schreiben gerne jährlich einen kurzen Gruß, der für die Paten diesem Rundbrief beiliegt. Herzlichen Dank sagen wir, wie immer, dem Kindermissionswerk, mit dem uns eine langjährige Projektpartnerschaft verbindet. So kommt wirklich jeder einzelne Cent an! ‚Die Sternsinger’ prüfen unsere Arbeitsberichte und Bilanzen, verwalten unser Projektkonto und stellen die Spendenbescheinigungen aus.
Unsere Schweizer Unterstützerin Rosa Frei-Weisskopf und ihr Verein „La Rosa“ vermitteln uns immer wieder Patenschaften. Durch ihre jährlichen Besuche in Yaruquíes sieht Rosa, wo und wie sie uns ganz konkret und nachhaltig helfen kann. Danke für alles, liebe Rosa!
Für das wirklich großzügige Engagement unserer spanischen Freunde sind wir von Herzen dankbar!
Danke an den Lörracher Förderkreis „Andenhospital Chimborazo“, der bei der Auflösung seines Vereins auch unsere Schule bedachte! Das Hospital in Riobamba wurde ja ebenfalls von Pfarrer Schaft gegründet.
Meine nächste Reise nach Ecuador habe ich für 2018 geplant. Doch durch die modernen Kommunikationsmittel bin ich fast täglich in Kontakt mit der Schule.
Ich schließe meinen heutigen Bericht mit herzlichen Grüßen aus der Schule in Yaruquíes: alle Eltern, Kinder, Jugendlichen und die Lehrkräfte wissen um die große Hilfe aus Europa und sind Ihnen dankbar dafür!
Mit vielen Sommergrüßen aus Inzlingen
Ihre Gabriele Errerd
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Weihnachten 2016
Liebe Freundinnen und Freunde unserer Adolfo-Kolping-Schule in Yaruquíes/Ecuador,
vor nunmehr fast 18 Jahren hat Padre Lobito, wie die Menschen ihn hier nennen, die Adolfo-Kolping-Schule gegründet, und mit Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender aus Deutschland, der Schweiz und Spanien, führen wir sein Lebenswerk weiter. Durch Ihr Vertrauen und Ihre Hilfe können wir erfolgreich arbeiten – haben Sie ganz herzlichen Dank dafür!
Am 1. Dezember jährt sich Pfarrer Wolfgang Schafts Todestag bereits zum sechsten Mal. Wie in jedem Jahr feiert die Schule, zusammen mit dem ganzen Dorf Yaruquíes, einen Gottesdienst im Gedenken an ihn.
Ecuador
gehört immer noch zu den ärmeren Ländern Lateinamerikas. In der Küstenregion sind die Schäden des verheerenden Erdbebens vom April noch längst nicht behoben. Viele Menschen dort hausen in provisorischen Unterkünften, zahlreiche Schulen und andere öffentliche Gebäude sind noch nicht wieder aufgebaut. Die politische Situation ist im Augenblick, wenige Monate vor den Präsidentschaftswahlen, relativ stabil. Es stehen acht Kandidaten zur Wahl, aber bislang überzeugt keiner. Der bisherige Präsident kann nicht mehr kandidieren. Die Wirtschaft stagniert gerade stark, niemand will mehr investieren. Die Sorge vor neuen, noch höheren Steuern einer neuen Regierung ist groß. Viele kleinere Geschäfte und Unternehmen mussten schließen, da die Abgaben schon jetzt nicht mehr zu finanzieren waren. Dadurch gingen natürlich auch viele Arbeitsplätze verloren, und mehr Menschen als noch vor zwei Jahren sind auf Tagelöhnerarbeiten, ohne jede soziale Absicherung, angewiesen. Die Preise steigen in allen Bereichen unaufhaltsam weiter!
Es gibt durchaus positive Veränderungen in Gesundheitsfürsorge und Infrastruktur des Landes, und auch der Bildungsbereich bleibt Schwerpunkt der Politik. Als Privatschule jedoch erhalten wir keinerlei staatliche Unterstützung, finanzieren uns also allein aus Ihren Spenden. Wie alle privaten Institutionen müssen wir ständig und immer höhere bürokratische Hürden meistern. Umständliche Genehmigungen und neue Vorschriften, deren Sinn sich nicht immer erschließen lässt, rauben uns wertvolle Arbeitszeit.
In der Adolfo-Kolping-Schule
war ich nun wieder für einige Wochen. Das Leben auf fast 3000 m Höhe, die täglichen Temperaturschwankungen, die körperlichen Strapazen, zum Beispiel bei Hausbesuchen, stecke ich nicht so einfach weg. Zusammen mit unserer Sozialarbeiterin Martha habe ich viele unserer Kinder und Jugendlichen in ihren Hütten, wo Vulkanstaub und Kälte durch alle Ritzen dringen, besucht. Manchmal ein mühsames Unterfangen, denn die Familien wohnen hoch oben in weit abgelegenen Behausungen, die man oft nur zu Fuß erreichen kann. Auf dem Foto sehen Sie mich mit den Kindern auf der Pritsche eines Pick-ups, bevor es hinauf in die Berge geht.
Diese Familienbesuche helfen uns, das soziale Umfeld unserer Kinder kennenzulernen und zu verstehen. Umgekehrt sind die Eltern sehr dankbar für das Interesse an ihrer Lebenssituation und ihrem Schicksal. Immer wieder spüre ich die große Dankbarkeit und Hoffnung, die die Menschen hier in unsere Arbeit an der Schule, in Bildung und Ausbildung ihrer Kinder setzen.
Mit Schulleiterin Janeth López, Konrektor Daniel Cabezas und unserem ecuadorianischen Trägerverein stellen wir die Weichen für die erfolgreiche Weiterarbeit der Schule. Wir sind nun eine „Unidad Educativa“, eine Schule von der 1. bis zur 13. Klasse. Das ecuadorianische Schulgesetz schreibt 13 Jahre Schulpflicht vor. Unter 18 Jahren darf kein Jugendlicher offiziell arbeiten. Von der 8. Klasse an bieten wir zusätzlich eine Ausbildung in den Berufsfeldern Metall, Holz, Gastronomie/Küche an. Für unsere Jugendlichen bedeutet das eine Doppelbelastung: neben dem normalen Lehrplan haben sie auch theoretischen und praktischen Unterricht in der gewählten Fachrichtung und dadurch täglich von 7.00 Uhr bis 14.30 Uhr Unterricht. In den Ferien absolvieren sie verschiedene Praktika in Betrieben der Region. Doch die Anstrengung lohnt sich, denn mit ihren soliden Kenntnissen finden unsere Schulabgänger in der Regel sofort nach der Fachhochschulreife eine qualifizierte Arbeit. Die Arbeitgeber wissen: wer vom „Kolping“ kommt, kann etwas! Natürlich stehen unseren Schulabgängern auch die Fachhochschulen und Universitäten offen. Die meisten finanzieren ihr Studium, indem sie gleichzeitig einer Arbeit nachgehen.
Eine besondere Freude ist für mich, ehemalige Schüler als Lehrkräfte bei uns zu begrüßen: Johnny und Galo arbeiten bereits das zweite Jahr hier in den naturwissenschaftlichen Fächern, in Mathematik und im Fachbereich Metall. Inzwischen sind auch schon die ersten Kinder unserer ehemaligen Schülerinnen und Schüler bei uns in der Grundstufe!
Zusammen mit unserer bewährten Buchhalterin Doña Lucia haben wir den Finanzplan fürs Jahr 2017 erstellt. Mit Sorge schauen wir dabei auf den schwachen Euro-Wechselkurs und die gestiegenen Lebensmittelpreise. Alle unsere 300 Kinder und Jugendlichen bekommen ein Frühstück und ein vollwertiges Mittagessen, für die meisten die einzigen Mahlzeiten des Tages. Auch die Lehrergehälter dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren. Noch immer verdient eine Lehrkraft bei uns nur etwa drei Viertel des an staatlichen Schulen gezahlten Gehalts.
Jedes Mal wenn ich aus Ecuador zurückkomme, wird mir wieder sehr deutlich bewusst, WIE PRIVILEGIERT WIR HIER IN EUROPA SIND, wie gut es uns geht mit unserer rundum funktionierenden Infrastruktur, unserem abgesicherten sozialen Leben!
Danke,
liebe Spenderinnen und Spender, dass wir Sie nach wie vor an unserer Seite haben! Auch weiterhin sind wir auf jeden Cent angewiesen. Jeder Beitrag hilft! Mit dem Kindermissionswerk ,Die Sternsinger’ verbindet uns eine verlässliche Projektpartnerschaft, und wir sind sehr froh, dass dort unsere Arbeitsberichte und Bilanzen geprüft, unser Spendenkonto verwaltet und die Spendenbescheinigungen ausgestellt werden.
Wie immer ein herzliches Dankeschön an Rosa Frei-Weisskopf aus Wattwil/Schweiz und ihren Verein „La Rosa“ für die vielfältige Hilfe. Rosa hat uns gerade wieder in Yaruquíes besucht.
„Muchísimas Gracias“ nach Spanien, wo viele Menschen mit ihrem ideellen und finanziellen Engagement zum Erfolg unserer Arbeit beitragen. Auch unser Unterstützer aus Sevilla, Joaquín Egea, wird Ende des Jahres wieder für einige Zeit an der Schule mitarbeiten.
Danke an unsere jungen Freiwilligen aus Deutschland und der Schweiz, die im vergangenen Jahr einen unbezahlten Einsatz leisteten. Ihr wart uns eine echte Hilfe!
Wie immer, fiel mir der Abschied von diesen lieben, fröhlichen, dankbaren Menschen nicht leicht. Aber ich freue mich auch auf die Advents- und Weihnachtszeit hier zu Hause.
Ihnen und Ihren Angehörigen wünsche ich eine gesegnete Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches, erfolgreiches Neues Jahr!
Zum Schluss ein herzlicher Gruß unserer Schulleiterin Janeth López:
Dios le pague y que Dios traiga muchas bendiciones a sus familias. Gracias a todos en Alemania, Suiza y España. ¡Feliz Navidad y próspero año nuevo!
Ihre Gabriele Errerd und Janeth López
Sonnhalde 3 Schulleiterin
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Frühjahr 2016
Liebe Freundinnen und Freunde unserer Adolfo-Kolping-Schulein Yaruquíes/Ecuador!
Die gute Nachricht zuerst:
das schwere Erdbeben vom 16. April in Ecuador spürte man in Yaruquíes und Umgebung zwar heftig, aber niemand aus den Familien unserer Kinder und Jugendlichen und der Schulgemeinschaft wurde verletzt. Alle Gebäude blieben unversehrt. Es gab keine nennenswerten Schäden, weder in der Schule noch in den Dörfern ringsum. Das Epizentrum des Bebens liegt im Nordwesten des Landes an der Küste, unsere Schule im Andenhochland (Luftlinie etwa 300 km Entfernung).
Danke für Ihre Mitsorge für unsere Schule und Ihre zahlreichen Reaktionen über Telefon oder E-Mail. Sie zeigen uns, dass wir Sie, besonders auch in Notsituationen, an unserer Seite haben.
Sára, angehende Sozialpädagogin aus Deutschland, die gerade einen freiwilligen Einsatz bei uns absolviert und im Schulgebäude wohnt, schildert uns ihre Eindrücke:
„Am Samstagabend saß ich auf der Treppe vor meinem Zimmer und telefonierte mit einer Freundin. Plötzlich fing alles an zu wackeln, die ganze Schule bewegte sich, Gegenstände fielen um, und der Boden unter den Füßen bebte. Ich erschrak furchtbar! Nach einer knappen Minute war alles vorbei, doch die Basketballkörbe im Schulhof schwankten noch immer hin und her, wie von Geisterhand bewegt. In diesem Augenblick ahnten wir natürlich nicht, was zur gleichen Zeit in der Küstenregion vor sich ging. Im Inland wurde sofort eine amtliche Nachrichtensperre verhängt, dennoch erreichten uns in den folgenden Tagen immer schlimmere Nachrichten, Berichte und Bilder von dort. (Zu Ihrer Information: über 650 Tote, knapp 5000 Verletzte, 30000 Menschen verloren ihr Hab und Gut, fast 300 Schulen und 10000 Häuser wurden zerstört, Wasser- und Stromversorgung unterbrochen.)
Wir im Andenhochland sind buchstäblich mit dem Schrecken davongekommen!
Am nächsten Schultag fand, wie an jedem Montag, die Schulversammlung im Hof statt. Nach einer Schweigeminute sangen wir, wie immer, die Nationalhymne. Trauer und Schrecken auf den Gesichtern unserer Kinder und Jugendlichen, der Lehrkräfte und der anwesenden Eltern prägten die Versammlung.
In den kommenden Tagen erschütterten mehrere starke Nachbeben die Küstenregion. Sie waren auch bei uns unmittelbar zu spüren. Die Angst, besonders bei unseren Grundstufenkindern, nahm beständig zu. Wir führten erneut die üblichen Katastrophenübungen durch, damit alle genau wissen, wie sie sich im Ernstfall zu verhalten haben – für unsere Kleinen eine zusätzliche psychische Belastung.
Am Dienstag beschlossen dann die Lehrkräfte in einer Krisensitzung, das geplante Schulfest ausfallen zu lassen und die dafür vorgesehenen Mittel als Sachspenden (Hygieneartikel, Geschirr, Insektenschutzmittel) der betroffenen Region zur Verfügung zu stellen. Auch die Eltern unserer Schulgemeinschaft helfen mit und bringen, was sie erübrigen können: Trinkwasser in Flaschen, Lebensmittelkonserven, Produkte ihrer Felder und Gärten wie getrocknete Bohnen, Getreide, Mais usw. Die Lehrkräfte verzichten freiwillig auf einen Teil eines Monatsgehaltes. Damit soll in der nächsten Woche ein Kleinlaster gemietet werden, der die gesammelten Spenden direkt in das Erdbebengebiet bringt. Denn nach wie vor gibt es dort kleine Ortschaften, die noch gar keine Hilfe erfahren haben. Wir wollen, dass unsere Unterstützung auch wirklich unmittelbar bei den betroffenen Menschen ankommt. Einige Lehrkräfte werden diese mühsame und wegen der zerstörten Straßen und Brücken auch gefährliche Autofahrt von sieben Stunden auf sich nehmen und sich um eine gerechte Verteilung kümmern.
In unserem Dorf Yaruquíes und auch in Riobamba gibt es staatliche Spenden-Sammelstellen. Eine Woche nach dem Erdbeben bekamen die kirchlichen Schulen, also auch wir, von Seiten der Diözese den Auftrag, von Tür zu Tür zu gehen und um Sach- und Geldspenden zu bitten. Und obwohl schon viele Organisationen da gewesen waren, bekamen wir viel zusammen! Ganz Ecuador zeigt sich solidarisch!
Unser Religionslehrer begann sofort, mit den Grundschülern für die Kinder und Familien, die alles verloren haben, Kärtchen zu schreiben, zu malen und zu basteln. Wir wollen nicht nur materielle Unterstützung schicken, sondern auch unser Mitgefühl ausdrücken. Unsere Kinder und Jugendlichen zeigen großes Mitleid und arbeiten mit viel Liebe, Mühe und Hingabe an schön gestalteten Kärtchen für die Erdbebenopfer.
In der ganzen Schule herrscht eine andere Stimmung als gewöhnlich. Immer wieder wird über das Erdbeben gesprochen. Alle haben Angst, dass sich auch hier Ähnliches ereignen könnte. Es wird noch einige Zeit vergehen, bis der normale Alltag zurückkehrt. Die betroffenen Menschen an der Küste werden sehr lange auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sein.“
Mit einem herzlichen Gruß an Sie alle schließt Sára ihren aktuellen Bericht.
Danke,
Ihnen allen, liebe Spenderinnen und Spender aus Deutschland, der Schweiz und Spanien, für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung. Nur mit Ihrer Hilfe können wir Pfarrer Wolfgang Schafts Lebenswerk erfolgreich weiterführen. An seinem fünften Todestag am 1. Dezember feierte die Schule sein Andenken wieder mit einem großen Gottesdienst, zu dem viele Menschen aus der ganzen Umgebung kamen.
Herzlichen Dank sagen wir, wie immer, dem Kindermissionswerk, mit dem uns eine langjährige Projektpartnerschaft verbindet. „Die Sternsinger“ prüfen unsere Arbeitsberichte und Bilanzen und stellen die Spendenbescheinigungen aus. So kommt wirklich jeder Cent an! Unserer Schweizer Unterstützerin Rosa Frei-Weisskopf und ihrem Verein „La Rosa“ sind wir sehr dankbar für die weitreichende Unterstützung! Ein großes Dankeschön geht auch nach Spanien, wo vielen Menschen die Adolfo-Kolping-Schule ein Herzensanliegen ist.
Aus aktuellem Anlass hat mein Rundbrief heute einen etwas anderen Inhalt, als Sie es gewohnt sind. Alle, die mit einer Patenschaft regelmäßig einen Ausbildungsplatz für ein Kind mitfinanzieren, bitte ich dieses Mal um Verständnis, dass der persönliche Gruß des Patenkindes diesem Brief nicht beiliegt. Das war so schnell jetzt nicht zu schaffen. Danke für Ihre Geduld!
Meinen nächsten Bericht erhalten Sie um die Weihnachtszeit direkt aus der Schule. Ende September fliege ich nach Ecuador und freue mich darauf, wieder einmal für ein paar Monate vor Ort in Yaruquíes zu sein und zusammen mit unserem ecuadorianischen Trägerverein den Weg der Adolfo-Kolping-Schule mitzugestalten.
Ich schließe mit einem Gruß unserer Schulleiterin Janeth López: „Danke an alle Spenderinnen und Spender, dass Sie uns helfen zu helfen. Dass unsere Eltern und Kinder von Ihnen täglich Hilfe erfahren, sensibilisiert sie, sich ihrerseits für ihre Mitmenschen im Erdbebengebiet einzusetzen.“
Ihre Gabriele Errerd
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